Montag, 23. Juli 2012

Austr(al)ia

Nun ist es so weit: Goodbye, Australia! Hello, Austria!

Kaum zu glauben, aber wahr, ich sitze am Flughafen und warte auf meinen Rückflug nach Österreich. Die letzten 4 Tage in Brisbane waren einfach irre und ich habe noch einmal all meine Lieblingsplätze und -lokale abgeklappert und mich mit all jenen getroffen, die noch in Brisbane sind (sind leider nicht mehr viele).

Für meinen letzten Eintrag habe ich mir gedacht, dass ich kurz aufzähle, was ich an Australien und dem Leben hier vermissen werde und auf was ich mich in Österreich freue.

Australien - werde ich vermissen:
  • easy going - einfach die Art und Weise alles OHNE Stress zu bewältigen
  • University of Queensland - der schönste Campus der Welt
  • unglaublich, aber wahr, das BBQ - Würstel in ungetoastetem Brot mit Zwiebel und Barbequesauce
  • Öffnungszeiten - auch am Sonntag problemlos shoppen gehen
  • City Cat - ich werde meine täglichen Fahrten mit der Fähre vermissen
  • Reisen - ich habe noch nie so viel in einem halben Jahr gesehen
  • Englisch - ich habe hoffentlich mein Englisch verbessern können
  • gute, reife Avocados
  • Tim Tams (der Koffer wurde mit Tim Tams aufgefüllt ;))
  • gesalzene Butter
  • Höflichkeit und Offenheit der Aussies
  • Brissie - mir ist diese Stadt echt ans Herzen gewachsen
  • öffentliche Grillanlagen - echt praktisch
  • Rugby und Aussie Football

Österreich - auf was ich mich irre freue:
  • Familie und Freunde - besonders freue ich mich auf die Großeltern
  • gutes Leitungswasser
  • a guate Kärntner Jausn, Schwarzbrot und Radler :)
  • Wörthersee
  • Alltagleben - es ist zwar schwer nachvollziehbar, aber ich freu mich einfach aufs Nichtstun und auf keine neuen Eindrücke
  • Kärntnerisch - nicht immer alles den Deutschen "übersetzen" und sich anstrengen müssen
  • GRAZ - meine Wohnung, Uni, Fortgehen, Altstadt, Stadtpark, mein Fahrrad ;)
  • Eishockey - im September geht's endlich wieder los
  • meinen vollen Kleiderschrank - ich bin einfach schon so gelangweilt immer das gleiche anzuziehen
  • normale Preise - obwohl ich mich ehrlich gesagt mittlerweile dran gewöhnt habe, dass alles teuer ist

So... Ich habe jetzt nur noch wenige Minuten auf australischem Boden. Ich fliege heute Nacht von Brisbane nach Dubai und dann weiter Richtung Wien. Ich sollte, wenn alles planmäßig abläuft, morgen (24.7.) um 13:45 Uhr in Österreich landen.

Ich hoffe, euch haben meine Blogeinträge gefallen und ich konnte euch etwas an meinem Auslandsemester teilhaben lassen. Mir hat es jedenfalls wahnsinnigen Spass gemacht euch am Laufenden zu halten. Ich will mich bei all meinen treuen Lesern bedanken und kann es kaum mehr erwarten euch in den nächsten Tagen und Wochen wieder zu sehen.

Noch mal ein allerletztes Bussale aus Down Under. Ich werde dieses halbe Jahr NIE vergessen! Wir sehen uns in Österreich!

GOODBYE, AUSTRALIA! It was a great pleasure for me!

Freitag, 20. Juli 2012

Uluru - Kata Tjuta Nationalpark


Am Montagmorgen startete also unsere Tour zum Ayers Rock, auch bekannt als Uluru. Wir buchten einen 3 Tages Trip mit einer bekannten Agentur (The Rock Tour) um $370 all inklusive zum Uluru - Kata Tjuta Nationalpark. 

Gleich am ersten Tag (die Tour wurde umgedreht) ging es nach einer sechs stündigen Fahrt zum Aboriginal Cultural Center, wo wir etwas über Dreamtime (die Lebensweise und das Land der Aborigines) lernten und dann gleich weiter zum Uluru fuhren. Von der Nähe aus betrachtet sah der Rock gar nicht so aus, wie man ihn von den Postkarten und Bildern kennt. Das Gestein ist rau, etwas gräulich und vor allem ist der ganze Felsen sehr uneben. Obwohl es einen irren steilen Weg hinauf gibt (die Regierung besteht leider darauf, dass dieser geöffnet bleibt), bitten die Einheimischen die Touristen darum, den Uluru nicht zu beklettern und ihren heiligen Ort zu schätzen. Es gibt auch einige Sensitive Sites, Abschnitte, die nicht fotografiert oder gefilmt und mit Respekt behandelt werden sollten, da sie einen großen kulturellen Wert für die dort lebenden Aborigines darstellen. Nach einigen Geschichten und Aufklärungen von unseren Tourguides Michelle und Cooper über den wohl berühmtesten Felsen der Welt und die dort lebende indigene Bevölkerung spazierten wir einmal rund herum (Base Walk). Der 10.6 km lange Rundgang war wirklich einmalig und jede Seite bot andere Eindrücke, Ansichten und Besonderheiten. Leider hatten wir einen ziemlichen engen Zeitplan und so hetzten wir zum Großteil. Um 18:30 Uhr erlebten wir dann einen wunderschönen Sonnenuntergang bei einer Aussichtsplattform. Das Wechseln der Farbe des Ulurus war unbeschreiblich. Obwohl es ja immer schwer ist, solche Spektakel mit der Kamera festzuhalten, schoss ich tausende Fotos aus allen möglichen Winkeln. Natürlich wollte ich auch ein paar extravagante Bilder machen und so durfte ein Jump-Foto nicht fehlen. Leider kam ich aber falsch/blöd auf meiner rechten Ferse auf und tat mir fürchterlich weh. Der restliche Trip war daher leider nicht so, wie er sein sollte und ich hatte furchtbare Schmerzen und konnte Teile von Wanderungen nicht mitmachen, da ich den rechten Fuß kaum bzw. gar nicht belasten konnte. Die erste Nacht verbrachten wir dann auf einem Campingplatz in der Nähe des Ulurus Resorts. Trotz einem riesigen Feuers, 25 Schichten Gewand, einem Schlafsack für Minustemperaturen und einem Swag (Hülle in die man hineinschlüpft um bei kalten Temperaturen draußen schlafen zu können), war die Nacht kein Zuckerschlecken. Es war super ungemütlich, kalt, laut und auch wenn der Sternenhimmel ein Traum war, schlief ich kaum.

Um 5 Uhr morgens war dann Tagwache um den Sonnenaufgang beim Uluru nicht zu verpassen. Es hat sich aber wirklich ausgezahlt so früh aufzustehen! Egal zu welcher Tageszeit, der Ayers Rock hat wirklich immer eine andere Farbe und sieht immer anders aus. Nach einem Frühstück direkt neben dem Uluru, ging es weiter zu den Olgas (Kata Tjuta), weiteren Felsen, die rund um den Ayers Rock verteilt sind. Ich konnte zwar humpelnd zum Karingana Lookout hinaufsteigen, die längere Wanderung fiel für mich aber ins Wasser. Obwohl der Uluru natürlich beeindruckend war, muss ich zugeben, dass mir Kata Tjuta fast noch besser gefallen hat. Den restlichen Tag verbrachten wir dann im Bus um Richtung Kings Canyon und zu unserem Campingplatz in Curtin Springs zu fahren. Gott sei Dank war es in der zweiten Nacht ein bisschen wärmer und so konnte ich etwas besser schlafen.

Am dritten Tag besuchten wir dann den Kings Canyon und ich wählte nur die kleine Variante der Kings Creek Wanderung. Am Heimweg nach Alice Springs hielten wir dann noch bei einer Kamelfarm, wo wir Kamele (Dromedare) reiten konnten. Super lustig! Leider war damit aber unsere Tour auch zu Ende und wir erreichten am frühen Abend wieder Alice Springs.

Trotz extremen Temperaturunterschieden (-2 bis 22°C) und dem blöden Missgeschick mit meinem Fuß, bin ich echt froh, dass ich am Ende meines Australien-Aufenthaltes diese Tour noch reinquetschen konnte. Ich hätte mich einfach geärgert, wenn ich den wohl berühmtesten Felsen nicht gesehen hätte. Nach einer ganztägigen Heimreise (Alice Springs – Sydney – Brisbane) bin ich nun endlich wieder „zuhause“ und werde nun die letzten Tage in Brisbane genießen.

Ich hoffe wirklich, dass mein Fuß in den nächtsen Tagen besser wird, da ich entweder noch hier oder sonst am Dienstag direkt vom Flughafen ins Krankenhaus fahren muss. Leider kein schöner Abschluss :(

Fotos gibt es übrigens wieder auf Facebook. Ich habe heute das Album aktualisiert und nun sind auch die Fotos vom Roadtrip und von Darwin online. Viel Spass beim Durchstöbern.

Sonntag, 15. Juli 2012

Darwin, Kakadu Nationalpark und The Ghan

Die letzten Tage machten alles wett, was in Cairns schief gegangen ist. Schon bei meiner Ankunft montags nachts erwarteten mich 25 Grad und auch das Sightseeing in Darwin am nächsten Tag war einmalig. Leider hatte ich aber nur knappe 3 Stunden Zeit um die Innenstadt mit allen Sehenswürdigkeiten und den Hafen zu besichtigen bevor es dann mit dem Greyhound Bus nach Adelaide River ging, wo mich die anderen Mädls mit dem Caravan abholten (Kajsa, Sofia und Tine haben das Auto schon am Vortag geholt und sind durch den Litchfield Nationalpark gefahren).

Mit einem 4-Mann-Caravan, der alle Stückeln spielte, ging es dann also auf in den Kakadu Nationalpark. Der Nationalpark ist weltbekannt, über 19.000 km² groß und  beherbergt 1.600 Pflanzenarten, 275 Vogelarten, 75 verschiedene Reptilien, 25 verschiedene Froscharten und über 10.000 Insekten. Es gibt eine Dry- und eine Wetseason, wobei in der Regenzeit viele Gebiete gesperrt bzw. nur schwer zugänglich sind (viele Straßen sind ganzjährig nur 4WD tauglich). Obwohl ich ja eigentlich nicht so ein Natur- und Campingfan bin, war der Roadtrip einfach einmalig und ein unvergessliches Erlebnis.
Am ersten Tag (Dienstag) ging es von Adelaide River über Pine Creek zum Goymarr Interpretive Centre (Mary River Roadhouse), wo wir auch unsere erste Nacht verbrachten. Im ganzen Nationalpark gibt es unzählige, kostenpflichtige Campingplätze  und Resorts in unterschiedlichsten Preisklassen (Campen und Stehenbleiben neben der Straße ist verboten). Durchschnittlich bezahlten wir aber $30 pro Nacht (abhängig davon, ob Standplatz mit Strom und Wasser). Gekocht wurde in unserer geräumigen Küche oder an öffentlichen Grillanlagen. Nachts wurde der Caravan einfach zu einem Matratzenlager umgebaut und wir schliefen auf zwei Etagen. Es war echt lustig und ein echtes Erlebnis einmal auf diese Art und Weise zu reisen.
Mittwoch ging es weiter den Kakadu Highway entlang Richtung Yellow Water. Mit dem Fahren (auf der linken Seite!!!) wechselten wir uns übrigens ab, wobei Kajsa und Sofia den größten Teil übernahmen. Ich fühlte mich nicht ganz so wohl und etwas unsicher, was aber eher daran lag, dass ich noch nie so ein großes Auto (Kleintransporter) gefahren bin und einfach die Abstände und Entfernungen nur schwer einschätzen konnte. Auf unserem Weg hielten wir an einer kleinen Abzweigung an, die uns ein Ranger empfohlen hatte und die uns zu Fuß (nur für Allrad erlaubt) zu einem Wasserfall führte. Das Schwimmen in diesem kleinen Wasserfall/See war einfach herrlich. Der Nationalpark ist auch für seine vielen Krokodile bekannt und so konnten wir uns auch niemals sicher sein, nicht einem Croc zu begegnen. Glücklicherweise ging aber immer alles gut ;) Bevor wir uns dann aber bei Yellow Water auf die Suche nach Krokodilen machten, besuchten wir noch das Warradjan Aboriginal Cultural Centre, wo wir etwas über die Bininj (indigene Bevölkerung des Kakadu Nationalsparks) und deren Felsmalerei lernten. Obwohl man uns vergewisserte, dass unzählige Krokodile im Yellow Water zu finden seien, hatten wir kein Glück und bekamen leider keines zu Gesicht. Weiter ging es dann nach Cooinda und zum Mirrai Lookout. Neben dem Highway und auch auf unseren Spaziergängen/Wanderungen entfachten immer wieder kleinere Feuer, die aber laut Aborigines der Reinigung und dem besseren Wachstum der Erde dienen sollen. Mir machten sie ehrlich gesagt eher Angst, aber so schnell sie entbrannten, so schnell erloschen sie auch wieder. Nach weiteren Besichtigungen von Rockarts und einer herrlichen Aussichtsplattform in Nourlangie, übernachteten wir in der zweiten Nacht in Malabanjbanjdju, einem Campingabstellplatz ohne fließendem Wasser – sehr abenteuerlich ;)
Donnerstag stand ein Rundgang um den Billabong in Nourlangie und dann einfach ein gemütlicher Nachmittag in Jabiru, der einzigen wirklichen „Stadt“ des Nationalparks, auf dem Programm. In der Zivilisation mit Handy- und Internetempfang füllten wir unsere Wassertanks und den Lebensmittelvorrat auf und gingen bei einem Pool in einem Resort schwimmen. Am späten Nachmittag machten wir uns auf zum Ubirr um dort den einmaligen Sonnenuntergang (unvergesslich!!!) und wiederum Felsmalereien anzuschauen. Am Weg dorthin hielten wir noch in Cahill Crossing, wo wir endlich die erhofften Krokodile zu Gesicht bekamen und Autos beim Überqueren einer Straße durch den Fluss beobachteten. Im Dunkeln und mit Übervorsicht (wir hatten am Hinweg fast ein Känguru überfahren und am Rückweg fiel uns dann eine Schlange zum Opfer) ging es zurück nach Jabiru, wo wir uns in einem Luxus-Campingplatz für eine Nacht einmieteten. Da lernt man echt Duschen und fließendes Wasser zu schätzen ;)
Freitag mussten wir den Caravan zurückbringen, wobei wir am Weg nach Darwin mehrmals stehen blieben und auch noch einmal im Berry Springs Nationalpark (kurz vor Darwin) zum Schwimmen und Relaxen anhielten. Insgesamt haben wir also in 3 Tagen über 700km zurückgelegt und wirklich einmalige Dinge gesehen. Es war, trotz irrer Hitze (bis zu 37 Grad) und unvorstellbarer Moskitoplage, einfach ein Wahnsinnserlebnis, das ich niemals vergessen werde.
Zurück in der Zivilisation und nach Beziehen unseres Hostels (Frogshallow – schlimmstes Hostel ever) verbrachten wir einen gemütlichen Abend in Darwins Innenstadt. Samstag zeitig in der Früh ging dann die Reise weiter. Da man ja in Australien mindestens einmal mit dem Zug quer durchs Land fahren muss, wählten wir diese Art des Reisens für die Strecke Darwin - Alice Springs. Mit dem Ghan ging es mittlerweile zu sechst (Anja und Karin kamen dazu) 26 Stunden lang 1.500 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 85km/h schön gemütlich vom Norden in die Mitte Australiens. Es war einfach eine wunderschöne Reise, wir hatten extrem viel Spass und es war wirklich einmalig mit diesem alten Zug durchs Land zu fahren. Heute stehen noch Relaxen und ein bisschen Alice Springs-Erkunden am Programm und morgen starten wir dann eine geführte 3-Tages-Tour zum Ayers Rock (Uluru). Ich freue mich schon extrem darauf...
P.S. Foto von unserem Roadtrip und meiner restlichen Zeit in Australien könnt ihr euch (in den nächsten Tagen) in meinem Facebook-Fotoalbum unter folgendem Link anschauen:
Der Link zum ersten Fotoalbum lautet:

Montag, 9. Juli 2012

Cairns

Cairns war leider etwas enttäuschend. Vor allem das Wetter war nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Normalerweise wäre ja jetzt die ideale Jahreszeit (Trockenzeit von Mai bis Oktober bei angenehmen 25°C und keine Quallensaison) um den Norden der Ostküste zu besuchen, nur leider erlebte ich vier Tage lang untypische Wetterverhältnisse. Es war andauernd bewölkt, kalt, windig und es regnete auch immer wieder.

Nachdem ich am Donnerstag mein Zimmer in der Vulture Street geräumt hatte, bin ich also am Abend von Brisbane nach Cairns geflogen (2h). Dort angekommen hat mich ein gratis Pick-up-Shuttle vom Flughafen abgeholt und mich in ein überraschend schönes Hostel (Nomads Serpent) gebracht. Die Unterkunft wurde mir von Freunden empfohlen, die einen zweiwöchigen Roadtrip von Brisbane nach Cairns hinter sich hatten und die ich dort auch traf.
Freitag stand Sightseeing am Programm und obwohl mir schon vorher klar war, dass Cairns eher klein sein wird, gab es hier nicht wirklich viel zu sehen. Es gibt eine lange Promenade (The Esplanade) entlang des Meeres mit anschließendem Hafen und einer schönen angelegten Badelagune und ein kleines Standzentrum mit unzähligen Souvenirshops und Agenturen, bei denen man Ausflüge und Touren buchen kann. Alles ist extrem touristisch und ich habe noch nie so viele Aborigines wie hier gesehen. Am Abend kam dann auch der Rest des Roadtrips an und nachdem wir etwas im Hostel vorgetrunken haben, ging es mit dem gratis Hostel-Shuttle zum Fortgehen in die Innenstadt.

Samstag besuchte ich mit Sara Kuranda. Das abgelegene Hippie-Dorf im Nordwesten von Cairns ist ein beliebter Ausflugsort und nur schwer zu erreichen. Es gibt eine uralte Zugstrecke mit einer Nostalgieeisenbahn, eine Seilbahn und Bustouren, wobei alle Möglichkeiten sehr überteuert sind. Wir wählten die Seilbahn um hinaufzukommen und den Bus um wieder zurück zu unserem Hostel zu gelangen. Die Fahrt mit der Gondel ($45 one way für Studenten) dauerte knappe 1,5 Stunden und die 7,5km lange Strecke ist in drei Bereiche unterteilt. Bei der erste Station (Red Peak Station) machten wir einen  Regelwaldsparziergang durch unbeschreiblich schöne Wälder. Wasserfälle mit leider viel zu wenig Wasser bekamen wir bei der Barron Falls Station zu sehen. Die Endstation stoppte dann mitten neben dem Bahnhof in Kuranda.  Wir verbrachten einige Zeit damit durch die drei berühmten Märkte (Kuranda Village Centre, Original Kuranda Rainforest Market und Kuranda Heritage Market)  zu schlendern und die Gegend zu erkunden. Zurück ging es dann mit einem Bus. Nach einem genüsslichen, viel zu langem Nachmittagsschläfchen hatten wir dann am Abend ein großes, (letztes) gemeinsames Dinner. Wir waren insgesamt 9 Mädls (alles Exchangestudents aus Brisbane) und zu meiner Freunde gingen wir Indisch essen.


Für Sonntag habe ich dann alleine eine Tour nach Cape Tribulation gebucht. Die anderen hatten diese Sachen schon alle vor meiner Ankunft mit einem großen Caravan abgeklappert und so buchte ich eine geführte Ein-Tagestour. Zeitig in der Früh wurde ich vom Hostel abgeholt und mit 23 anderen Reiselustigen ging es mit einem super euphorischen Tourguide der Küste entlang weiter Richtung Norden. Der Trip inkludierte:
  • Morgentee beim Daintree River
  • Bootsfahrt (Wildlife River Cruise) auf dem Daintree River auf der Suche nach Krokodilen
  • Marrdja-Sparziergang durch den Daintree Regenwald
  • Strandsparziergang, Mittagessen und etwas Freizeit in Cape Tribulation
  • Besuch der Daintree Ice Cream Company (komische Eissorten)
  • Alexandra Range Aussichtsplattform
  • Autofähre zurück über den Daintree River
  • Mossman Gorge inklusiver Rauchzeremonie von dort lebenden Aborigines (Kuku Yalanji)
  • Möglichkeit bei der Mossman Gorge schwimmen zu gehen (es war aber viel zu kalt)
  • Fahrt durch Port Douglas (luxuriöser Ort – leider nicht angehalten)
  • Fahrt durch Palm Cove
Es war echt eine nette Tour, nur leider war das Wetter dermaßen schlecht, dass man es einfach nicht wirklich genießen hatte können. Ich habe „alles“ gesehen, aber es ist mit Sicherheit besser diese Strecke und all diese Attraktionen selbst mit einem Auto und ohne Stress abzuklappern. Am Abend besuchte ich dann noch einmal den berühmten Nightmarket (16 bis 23 Uhr) in Cairns, bei dem man wirklich alles, was das Herz begehrt, kaufen kann.



Am letzten Tag in Cairns (9.7.) fuhr ich nach dem Check-out noch einmal mit dem öffentlichen Bus nach Palm Cove. Das St-Tropez von Queensland liegt direkt am Meer, hat einen wunderschönen, weiße Strand mit Palmen und alles dreht sich um Luxus und Glamour. Ich bin einfach die Promenade entlang der Williams Esplanade gegangen, habe einen Strandspaziergang bei Regen gemacht und mir die unzähligen Luxusresorts angesehen.

Cairns und die Umgebung sind bei schönem Wetter sicherlich traumhaft, nur leider war es mir nicht vergönnt an der Ostküste noch etwas Sonne zu tanken. Nun sitze ich am Flughafen in Cairns und in Kürze geht es weiter nach Darwin, wo hoffentlich höhere Temperaturen und besseres Wetter auf mich warten. Ich treffe mich dort morgen mit Kajsa, Sofia und Tine und wir haben für 4 Tage einen Caravan gemietet. Liebe Grüße aus dem kalten, verregneten Cairns…

Mittwoch, 4. Juli 2012

Oh, Brissie!

Wie sehr ich diese Stadt liebe. Sie macht echt Toronto Konkurrenz.

Ich bin gerade am Packen und wie erwartet ist das eine ziemliche Prozedur und obwohl ich schon sehr viel entsorgt habe, wird mein Koffer höchstwahrscheinlich wieder mal viel zu schwer sein. Ich habe echt schon die volle Panik, dass ich dann am Flughafen alles noch einmal auspacken, umschlichten, weitere Sachen entsorgen und neupacken kann. Aber darüber mache ich mir dann in 3 Wochen Sorgen. Das primäre Problem ist jetzt aber, dass ich ja auch für meinen Trip in den Norden und ins Outback, der morgen losgeht, packen muss und auf Grund der unterschiedlichen Temperaturen (30°C in Darwin und 0°C in der Nacht beim Ayers Rock) brauche ich einiges an Gewand. Ich werde also noch den restlichen Tag damit verbringen, den Koffer voll zu stopfen und mein Zimmer für die morgige Besichtigung des Vermieters auf Hochglanz zu bringen. 

Die letzten 12 Tage in Brisbane waren trotz teils schlechtem Wetter einfach wunderschön und ich habe in Ruhe alles abgeklappert, was ich hier noch (einmal) machen bzw. sehen wollte. Hier eine Liste, was ich alles gemacht habe:
  • University of Queensland Art Museum
  • zu Fuß zur Uni gegangen (zirka 1Stunde durch West End und Dutton Park)
  • Botanischer Garten in der Stadt (inklusiver Führung)
  • Riverside-Market
  • durch New Farm spaziert
  • mit der Fähre einfach den Fluss auf- und abgefahren (I will miss it!)
  • Hairspray (Musical) im QPAC - genial!!!
  • DFO-Shopping-Outlet - noch ein paar Mitbringsl eingekauft
  • australischen Friedhof besucht - laut Papa muss man ja in jedem Land einen Friedhof sehen :D
  • (fast) täglich im Fitnesscenter gequält - der Speck muss weg; zuhause ist schließlich Sommer
  • Winter Festival - Glühwein und Eislaufen bei durchschnittlich 15°C *crazy*
  • Flood-Exhibition (Ausstellung zum Gedenken an das Hochwassers 2011)
  • ein paar Kirchen angeschaut
  • Whale Watching in Surfers Paradise - nach zwei wetterbedingten Verschiebungen hat es endlich geklappt - es war traumhaft und ein einmaliges Erlebnis

  • Sunnybank - the real Chinatown
  • Indooroopilly Shoppingcenter
  • Designer-Market in Southbank
  • Paddington und Milton - echt coole Stadtviertel mit vielen kleinen Läden, Restaurants und Cafés
  • gratis Stadtführung durch das CBD
  • noch mal zur Gold Coast (Coolangatta) gefahren - einfach in der Sonne gelegen, relaxt und den Surfern zugesehen
  • Salsa-Abend im Cloudland
  • Mittwoch-Fortgehen mit Quest im RE (Royal Exchange Hotel)
  • Souvenirshopping (Queenstreet Mall, West End Market, Southbank Market)
  • Great Circle Line - mit dem 599er Bus einmal rund um Brisbane gefahren (~3h)
  • Museum of Brisbane
  • mit dem Radl den Brisbane River entlang gefahren

Ich kann jetzt also wirklich sagen, ich habe "alles" in meinem Brissie gesehen. Nach meiner 2 wöchigen Reise habe ich dann aber noch einmal 4 weitere Tage, in denen ich einfach noch einmal meine Lieblingsplätze abklappern werde. 

So... jetzt muss ich aber weiter packen und dann am Abend ist das entscheidende, dritte State of Origin Spiel zwischen Queensland und New South Wales, welches ich mir natürlich nicht entgehen lassen kann. Ich habe keine Ahnung, ob ich auf meiner Reise Zeit und Internet zur Verfügung haben werde um euch auf dem Laufenden zu halten, aber ich werde mich bemühen. Unglaublich, aber wahr in 20 Tagen hat mich Österreich wieder. Ganz liebe Aussie-Grüße!

P.S. Danke für all eure Briefe, Postkarten, Fotos, Glücksbringer, Glückwunschkarten, Schutzengel und Geschenke. Sie haben mich alle ein halbes Jahr lang begleitet und mein Zimmer geschmückt.

Samstag, 23. Juni 2012

DONE!!!

Alle Exams sind vorbei und ich bin endlich wieder ein freier Mensch! Vor allem die letzte Woche war echt zach und ich habe wie eine Irre für meine beiden Klausuren gelernt. Es sollte sich aber ausgezahlt haben. Ich bin gerade so happy und so erleichtert, weil ich endlich alles hinter mir habe und jetzt einfach die restliche unifreie Zeit genießen kann. Ein bisschen wehmütig bin ich aber auch, weil somit auch meine UQ-Ära zu Ende geht. Ich hatte echt eine fantastische Zeit an dieser Uni und habe extrem viel gelernt (nicht nur inhaltlich).

Leider habe ich deswegen in letzter Zeit auch nicht viel von meinem australischen Leben und meinen Erfahrungen berichten können und nützte jetzt einfach diesen Eintrag um den Juni zusammenzufassen und euch etwas über mein Alltagsleben in Brisbane zu erzählen.

Am 3.Juni war ich bei einem AFL Spiel. AFL steht für Australian Football League (Aussie Football) und ist eine der geilsten Sportarten, die ich je gesehen habe. Extrem brutal, aber sehr spannend. Ich war ja vor einigen Wochen schon bei einem Rugby-Spiel und dachte, dass AFL so ähnlich wäre, aber es ist eher eine Kombination aus Fußball, Rugby, American Football und Quidditch und echt schwer zu verstehen/beschreiben. Die Brisbane Lions spielten im Gabba Stadium gegen die West Coast Eagles und gewannen erst in allerletzter Sekunde mit 102 zu 100 Punkten.


Im Moment dreht sich aber alles um State of Origin. Jeden Herbst/Winter (umgekehrte Jahreszeiten) werden 3 Rugby-Spiele zwischen Queensland und New South Wales ausgetragen und ganz Australien spielt verrückt. Es ist sicherlich mit einem Finaleinzug von VSV und KAC zu vergleichen und die sportliche Rivalität zwischen diesen beiden Bundesländern ist extrem. Das erste Spiel am 23.Mai in Melbourne ging an Queensland, das zweite in Sydney am 13.Juni an New South Wales. Ich habe beide Spiele mit anderen Exchangestudents im Red Room angesehen und es war wirklich lustig und beide Male super spannend. Das dritte und somit entscheidende Spiel findet am 5.Juli in Brisbane statt. Karten gibt es leider keine mehr, aber ich werde es mir sicherlich nicht entgehen lassen, auch dieses Spiel irgendwo mit begeisterten Fans anzuschauen.

Jeden Samstag gibt es in West End einen Markt. Da ich die letzten Wochenenden immer "zuhause" war, ging ich immer dort hin und deckte ich mich mit reichlich Obst und Gemüse für die kommende Woche ein. Es gibt unzählige Märkte in Brisbane und Umgebung, jedoch ist der im Davies Park in West mit Abstand der Beste.

Um mich etwas von der Lernerei abzulenken, war ich in letzter Zeit auch einige Male im Kino. Ganz in der Nähe von mir gibt es ein günstiges Cinema mit billigen Naschereien. Ich habe mir bis jetzt "This means War", "21 Jump Street", "The Hunger Games", "American Pie Reunion". "The Lucky One", "Five Year Engagement", "What you expect, when you expect" und "Rock of Ages" angesehen. Eigentlich echt irre, wie oft ich hier schon im Kino war.

Natürlich verfolge ich auch die Europameisterschaft. Im Pig'n'Whistle werden alle Spiele live übertragen und man glaubt nicht, wie viele verrückte Fußballfans es in Australien gibt, die sich nicht scheuen um 2 Uhr morgens in die Pubs zu stürmen. Die meisten Spiele verfolge ich von zuhause (im Bett ist es halt doch gemütlicher) oder ich lese Berichte darüber am nächsten Tag. Am 9.Juni jedoch habe ich mir mit holländischen und deutschen Fans beide Spiele gemeinsam angeschaut. Es war wirklich lustig und die Faneuphorie war auch im fernen Australien zu spüren. Natürlich kam ich erst spät bzw. früh (wie man es nimmt) ins Bett und der ganze Sonntag war dann eher ein Gammeltag :)

Ich weiß nicht, ob euch der Name Max Brenner etwas sagt, aber es ist einfach Chocolate Heaven!!! In Southbank gibt es einen Max Brenner, der einfach sie süßesten Versuchungen herstellt. Ich war in den letzten Wochen zweimal und habe mich mit super leckerer Schoko (Soufflés und Fondue) vollgestopft. Leider ziemlich teuer, aber es ist es wert.

Letzten Samstag (16.6.) war ich im Australia Zoo. Dieser Punkt stand noch ganz oben auf meiner To-Do-List und so ließen Ellen, Claire und ich das Lernen sein und fuhren mit dem Zug in den Norden nach Beerwah zum Zoo von Steve Irwin. Der Crocodile Hunter, Steve Irwin, ist euch mit Sicherheit ein Begriff und trotz seines tragischen Todes vor 4 Jahren, führt seine Familie den Zoo weiter. Ich bin ja eigentlich nicht so ein Tierfan, aber dieser Zoo ist echt einmalig und verdient es die "beste Touristenattraktion" in Australien zu sein. Wir verbrachten den ganzen Tag am Gelände, nahmen an unzählige Shows, Vorführungen und Fütterungen teil und sahen neben den typischen australischen auch andere exotische Tiere aus aller Welt. Der Zoo ist riesig, extrem gepflegt und man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus.


Wie letztens schon erwähnt finden im Moment unzählige Goodbyeparties statt und ich muss mich fast täglich von Freunden, die ich höchstwahrscheinlich nie wieder sehen werde, verabschieden. Keine Ahnung, warum so viele schon so früh abhauen, aber ich bin echt froh, dass ich erst Ende Juli nach Hause fliege und somit noch etwas Brisbane genießen und auch noch reisen kann. Die chsten zwei Wochen werden ich stressfrei ganz Brisbane abklappern und meine To-Do-List abarbeiten. Ich freue mich schon extrem darauf einfach ein Brissie zu sein und in den Tag hineinzuleben. Ich ziehe dann am 5.7. aus meinem Zimmer in der Vulture Street aus, lasse den Großteil meines Gepäcks bei einer Freundin und dann geht es ab nach Cairns, Darwin, Alice Springs und zum Ayers Rock. Ich bin echt schon gespannt, was mich auf meiner 2 wöchigen Reise in den Norden, in die Hitze, erwarten wird, bevor es dann noch einmal für 4 Tage zurück nach Brisbane geht...

P.S. Es ist schweinekalt!!! Am Tag ist es so schön (um die 25 Grad) und wenn die Sonne scheint, kann man problemlos mit Rock und Top hinausgehen, sobald es aber Abend wird, wird es richtig kalt und ich mit meinen dünnen Sachen und mit den nicht gedämmten Häusern, erfriert man nachts fast (um die 5 Grad). Ich habe jetzt aber Gott sei Dank von einer Mitbewohnerin, die ausgezogen ist, einen Strahler bekommen und genieße somit auch wieder normale Temperaturen im Haus.

Montag, 11. Juni 2012

Zusatz ABC

Da ich mittlerweile mitten in der Prüfungszeit angekommen bin und daher das Reisen im Moment hinten anstehen muss, besteht mein derzeitiges Leben aus Uni und Parties :) Tagsüber lerne ich brav und bereite mich auf meine beiden Exams vor und abends gibt es immer irgendwo eine Geburtstags-, Goodbyeparty oder ein Barbeque. Auch Quest veranstaltete letzten Montag (4.6.) eine Abschiedsparty und lud auf ein Boot, das den Brisbane River auf- und abfuhr, zum gemeinsamen Partymachen ein. Es war einfach so lustig und wir feierten bis spät in die Nacht. Nebenbei verfolge ich natürlich auch die Fußball Europameisterschaft. Die Zeitumstellung (1. Spiel 2Uhr morgens, 2. Spiel 4:45Uhr morgens) ist zwar der Horror, aber das eine oder andere Spiel kann ich mir einfach nicht entgehen lassen. In Brisbane gibt es einige Lokale, die die Spiele live übertragen, nur leider darf man nach Queensland Law nach 3Uhr nicht mehr ein Lokal betreten. Ist man also mal draußen, kommt man nicht mehr rein. Sonst schau ich mir die Spiele einfach via Live-Stream gemülich von zuhause aus an.

Zwischen dem ganzen Lernen, Fußballschauen und Feiern sind mir natürlich noch ein paar typische australische Sachen bzw. Besonderheiten eingefallen, die ich euch nicht vorenthalten will.

BBQ = Würstel im Toast: Die Aussies sind ja für ihr Barbeque bekannt und grillen bei jeder Möglichkeit im Freien. Das typische, einfache, schnelle und vor allem billige BBQ, das man überall bekommt, besteht aus einem Würstel in einem ungetoasteten Brot mit Zwiebeln und Barbequesauce. Am Anfang konnte ich mich mit dieser Essensweise nicht wirklich anfreunden, aber mittlerweile liebe ich es und es wird eines von jenen Dingen sein, die ich vermissen werde. Montags ist immer BBQ-Tag und die Exchangestudents treffen sich in South Bank bei einer der öffentlichen Grillanlagen. Ist immer total nett. 


City Cycle: Wie in vielen Städten gibt es auch in Brisbane die Möglichkeit für eine bestimmte Zeit öffentliche Fahrräder zu mieten und diese dann bei einer anderen Station wieder zurück zu geben. Ich habe eine Studentenkarte für ein halbes Jahr um $28 gekauft und kann die City Cycles so oft ich will immer für eine halbe Stunde gratis benutzen. Sollte ich einmal ein Fahrrad länger brauchen (kommt aber nicht vor, weil überall diese Stationen sind, wo ich mir dann einfach ein neues hole), zahlt man $2 pro Stunde. Ist also echt eine super Sache und vor allem sehr praktisch zum Einkaufen gehen. Das einzige Problem sind die Helme, die nicht immer vorhanden aber Pflicht sind.

DFO: Das beste und größte Outlet in Brisbane. Nahe dem Flughafen gibt es hier unzählige Marken, vor allem Surfershops wie Billabong, Roxy usw., mit super Angeboten und Sales.  Obwohl Hollister und Abercrombie in Australien nicht so beliebt sind und es  hier auch keine Stores gibt, gibt es im DFO einen Laden, der supergünstige Artikel dieser Marken verkauft. Meine angeschaffte Kleidersammlung besteht zum Großteil aus diesem Geschäft und ich werde mich auch nach den Exams noch mal belohnen ;).

Fernsehen: Prinzipiell gibt es die gleichen Sendungen wie bei uns (Castingshows, Nachrichten, amerikanische TV-Shows, ähnliche Kinderprogramme, Sport-Live-Übertragungen usw.) und obwohl wir einen riesigen Flatscreen im Haus haben, schaue ich nicht wirklich oft fern. Der einzige große Unterschied besteht in den Werbungen. Sie sind hier kürzer als bei uns, dafür werden sie aber viel häufiger gezeigt.

Jahreszeiten: Umgekehrt! Natürlich sind auch die Jahreszeiten hier genau andersrum als wie bei uns. Das Ganze war am Anfang ein bisschen verwirrend, weil ich nie wusste, ob jemand jetzt von unserem Sommer oder dem australischen Sommer (Dezember bis März) spricht.

Kino: So oft wie hier bin ich noch nie im Kino gewesen. Nicht weit weg von mir ist ein super günstiges Kino, South Bank Cinema, und immer wenn an einem Abend nichts ansteht, meistens dienstags, gehen wir halt ins Kino. Dort gibt es super leckere Choc Tops, eine Art Eis mit Schokoguss.

Kookaburra: Der wohl coolste Vogel der Welt. Vor allem am Morgen und bei Sonnenuntergang kann man diese Vögel überall in Brisbane hören. Manche stört es und viele sagen, sie können bei dem Lärm nicht schlafen. Ich kann immer schlafen ;)


Lamingtons: Neben den Tim Tams die nächste australische Versuchung. Biskuit umhüllt mit Schoko und Kokosraspeln. Wirklich super lecker und überall ziemlich günstig zu kaufen.


Newspaper: Ich habe bis jetzt zwar noch keine australische Zeitung gekauft und informiere mich immer online, was es so Neues auf der Welt gibt, jedoch gibt es in Queensland eine gratis Zeitung, die mit der "Heute", die es in Wien an allen U-Bahn-Stationen gibt, zu vergleichen ist. Die MyX ist zwar ein ziemliches Schundblatt, aber manchmal ist es ganz nett bei einer langen Bus- oder Zugfahrt einfach so vor sich hin zu lesen.

QPAC: Queensland Performing Art Center. Brisbane hat auch kulturell einiges zu bieten und neben vielen Musen und dem Powerhouse, gibt es auch ein Performing Art Center, in dem Konzerte, Musicals, Opern, Balletts usw. gezeigt werden. Ich war ja schon ein Ballett in Sydney, trotzdem kann ich natürlich Australien nicht verlassen, ohne ein Musical gesehen zu haben. Am 24. Juni werde ich mir Hairspary anschauen. Ich freu mich schon soooooo!

Quest: Wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt, habe ich sehr viele Ausflüge mit Quest unternommen. Quest ist eine Organisation, die von australischen Studenten geführt wird, die selbst schon mal im Ausland waren und wissen, was man in Australien so sehen muss. Sie organisieren also Wochenendausflüge und Tagestrips im Raum Queensland und zeigen den Internationals ihr Australien. "Leider" ist auch immer viel Party und Alkohol im Spiel ;).

Thongs: Die Australier verstehen unter thongs Badschuhe bzw. Flip Flops, für mich ist aber ein thong ein String-Tanga (amerikanisches Englisch). Es war also ganz witzig und zu gleich sehr irritierend, wie mich jemand gefragt hat, ob ich wohl meine thongs nicht vergessen habe einzupacken :D Es gibt einige dieser vorprogrammierten Verwechslungsfehler im australischen Englisch und dies kann oft echt zu Problemen führen.

Vegemite: Mit Abstand das Schirchste, was es gibt. Aussies lieben diesen Aufstrich und ich kann mir nicht erklären, wie man Vegemite nur annähernd gut finden kann, aber es ist typisch australisch. Riechen tut es wie Maggie und ausschauen wie Schmieröl.


Wale: Noch ganz oben auf meiner To-Do-List: Whale-Watching. Jetzt im Winter gibt es ganz viele Angebote für Ausflüge, wo einem versprochen wird, dass man Wale zu Gesicht bekommt und diese dem Boot dann sogar folgen. Ich muss das unbedingt machen. Nach den Prüfungen habe ich eh noch 2 Wochen in Brisbane, wo dann Brisbane-Sightseeing und Whale-Watching in Surfer's Paradise am Programm stehen.

White Australian Ibis: Der wohl nervigste und schirchste Vogel der Welt. Gibt es hier so wie bei uns die Tauben und man muss echt aufpassen, dass er einem nicht das Essen weg isst.


So... mehr Australisches fällt mir einfach nicht mehr ein. Muss jetzt aufhören, mich vor der Arbeit zu drücken und mich endlich wieder meinen Büchern widmen (procrastination, mein Lieblingswort). Blogschreiben macht halt einfach so viel mehr Spass...l

Dienstag, 29. Mai 2012

University of Queensland

Da mittlerweile die letzte, offizielle Uniwoche vor den Prüfungen angebrochen ist, dachte ich mir, dass ich euch eine kleine Campusführung gebe und somit einen Einblick in meinen Unialltag gewehre.

Irgendwie ist es schon cool behaupten zu können, dass ich jeden Tag mit der Fähre auf die Uni fahre. Zuerst mit dem 199er Bus direkt vor meinem Haus zur West End Haltestelle und dann mit dem City Cat quer über den Brisbane River nur einen Stopp weiter zur University of Queensland.

Dort angekommen muss ich aber noch ein Stück laufen um zu den gewünschten Hörsälen und Lehrveranstaltungen zu gelangen. Vorbei am Schwimmingpool und am Sportplatz, wo schon früh morgens die Athleten trainieren und dann den Hügel hoch, vorbei an UQ Sports, wo ich dienstags immer eine Stunde Hip Hop gehen, zum "Zentrum" des Campus.


Dienstags habe ich eine Lehrveranstaltung, die im größten Hörsaal der Uni, im 27a-Gebäude, direkt gegenüber von UQ Sports, abgehalten wird. Obwohl  der Kurs "Analysis of Scientific Data" ein undergraduate Course (Bachelorkurs) ist, bekomme ich dafür in Graz Credits für Mastermathe ;) Leider sind hier aber alle Studienneulinge erst 17 Jahre alt und gerade in diesem Fach ist der Altersunterschied extrem zu bemerken. Dieser Kurs besteht aus 3 Teilen: wöchentlich 3mal eine Stunde Lecture (Vorlesung) und ein Tutorium und ein Practical. Ist also ziemlich zeitaufwendig. Das coole an den Lectures ist, dass wir interaktiv mit einem Clicker teilnehmen können. Der Professor stellt während des Vortrages immer wieder Fragen und wir können mit einem Clicker diese beantworten und am Ende werden die Lösungen und Resultate ausgewertet. Richtig cool! Das die Uni ein bisschen paranoid im Umgang mit Plagiarismus ist, habe ich euch ja, glaube ich, schon erzählt. Ich musste auch meinen Taschenrechner auf Programmierbarkeit überprüfen lassen, damit ich ihn auch bei der Prüfung verwenden darf.


Zumittag hole ich mir immer entweder etwas vom Foodcourt (Subway, Pizza, Mensa, Sushi usw.) oder ich nehme mir etwas von zuhause mit und wärme es in einer der unzähligen Mikrowellen am Campus auf. Ich finde das so praktisch, dass den Studenten und Mitarbeitern die Möglichkeit geboten wird, eigenes Essen mitzunehmen und dieses auch warm zugenießen. Überhaupt ist alles hier viel besser als an der Karl Franzens Universität. Man kann überall, sogar in den Lokalen sein eigens mittgebrachtes Essen zu sich nehmen und es gibt viel mehr Möglichkeiten, wo und wie man speisst. Manchmal hol ich mir auch nur schnell etwas und esse es dann im Freien oder in der Bibliothek. Leider sind die Preise aber nicht mit denen im Grazer Univiertel zu vergleichen. 


Nachmittags bin ich dann meistens in einer der 8 Bibliotheken am Campus zu finden, Da ich es sowieso gewohnt bin immer auf der Uni zu lernen und meine Arbeiten zu erledigen, finde ich es hier super, dass mir sogar die Möglichkeit geboten wird, dies 24h zu tun (die Biology Library hat 24/7 geöffnet). Ich suche mir meistens eine Platz mit Computer in der Science Library um die dortigen Wirtschaftsbücher und auch das Internet (Wörterbuch) zu verwenden.

 
Viele Studenten lernen aber auch im Freien. Die University of Queensland bietet wirklich eine einmalige Chance dazu. Besonders am Great Court ("Zentrum"), beim Grass Knoll und an den Seen spielt es sich immer ab und es ist schwer einen Platz im Schatten zu ergattern. Ich verbringe dort eher nur meine Pausen, weil ich von den ganzen Tierarten, die dort rumrennen und -fliegen, eher abgelenkt werde.


Weitere wichtige Gebäude bzw. Plätze am Campus sind der Lollyshop (immer gut für den Schokogusto), der Chansellor's Place, das Museum mit seinem lachenden Stein, der Coop-Bookshop (UQ Merchandising), der Red Room, wo man nach getaner Arbeit billige Burger und gutes Bier bekommt und das Schonell Theatre, in dem Filme und Theaterstücke zu leider nicht studentenfreundlichen Preisen gezeigt werden. Auch sonst findet man alles auf der Uni, was man so braucht: Apotheke, Papiergeschäft, Buchhandlung, Reisebüro, Zahnarzt, Optiker, Bank, Copy-Shop, Radl-Geschäft, Coffee Shops, Resaurants und Bars, einen Kindergarten und ein eigenes Health-Center für Notfälle. Mittwochs gibt es neben dem Grass Knoll immer einen echt coolen Markt mit Gewand, Brillen, Obst und Utensilien für Handy, I-Pod und Co.


Montags ist Marketing-Day und obwohl Marketing ja eigentlich nicht zu meinen Lieblingsfächern gehört, gefällt mir der Unterricht hier sehr gut. Unser Professor, Owen Seamons, ist wirklich der Hit und unterrichtet sehr praxisorientiert. Obwohl ich eine von wenigen Nicht-Asiaten bin, ist auch das Kursklima ungewöhnlich gut und ich verstehe mich mit meinen Gruppenmitgliedern (haben viele Gruppenarbeiten) blendend. Marketing ist eigentlich der einzige Kurs, den ich an meiner mir zugewießenen Fakultät (BEL für Business, Economy und Law) besuche und ich bekomme den Kurs (3 Lectures = 7.5 ECTS) für Master-Marketing und Master-Englisch in Graz angerechnet. 


Mein dritter Kurs "Special Event Management" (Tutorium am Montag und Vorlesung am Dienstag) ist inhaltlich eigentlich mein Favourite. Leider sind die Vortragenden aber so schlecht und übermitteln das Zulernende so langweilig, dass ich die Kurseinheiten meistens spritze und mir die Folien bzw. den Video- und Tonmitschnitt zuhause anschaue.

Ich liebe diese Uni einfach und es ist wirklich kaum vorstellbar, dass es in wenige Wochen schon wieder vorbei sein soll. Nun heißt es aber erstmal kräftig strebern, damit die Endklausuren zufriedenstellend absolviert werden. Gott sei Dank habe ich aber nur zwei (Statistik am 20.Juni und Marketing am 22.Juni). Wer also jemals Brisbane einen Besuch abstatten sollte, sollte sich die University of Queensland mit dem einmaligen Campus unbedingt anschauen...

P.S. Die Professoren spricht man hier übrigens ganz locker mit dem Vornamen an.